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Meine Anfänge mit Computern [Archiv] - X-Plane Schweiz

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Dietmar
21.10.2011, 14:25
Zum ersten mal hab ich mich mit der Computerei 1980/81 dienstlich beschäftigen müssen.
Ich habe ein Elektonikseminar für Auszubildende des Fernmeldewesen bei der Deutschen Bundespost geleitet.
Das war die gute alte Behörde, die Telekom heute?

Der erste Computer war ein selber zusammen gelötetes Ding, das sich Dolphin System nannte und Schw..teuer war.

http://img163.imageshack.us/img163/2149/p1040096c.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/163/p1040096c.jpg/)

Man erkennt rechts unten Tasten von 0 bis 7 sowie 10 und 20. Das war also ein System, das im Oktalcode programiert wurde. 16 kB RAM und ein BASIC von 2 kB. Die höchste einzugebene Ziffer in der oktalen Schreibweise war 377 und entsprach 255 dezimal.

Das war die dazugehörige ASCII-Tastatur.

http://img41.imageshack.us/img41/2015/p1040097n.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/41/p1040097n.jpg/)

Heutige sehen etwas anders aus.


1982/83 wurde aufgerüstet und ein PC-System mit diskreten Bauteilen in Fädel- und teilweiser Ätztechnik zusammen gestrickt.
CPU war der Z80. Anfangs 1MHz, später 2MHz. Das ganze war in einem 19'' Einschubrahmen untergebracht. Angeschlossen waren 2 Floppy-Laufwerke, die konnten 360kB Daten auf der Diskette speichern.

http://img20.imageshack.us/img20/4661/p1040094h.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/20/p1040094h.jpg/)

Links das Netzteil, das orangefarbige ist ein Wechselsockel zum Einschreiben von Daten in ein EPROM. Das Kabel überträgt parallele Daten von und zu den Floppylaufwerken, das ist der graue Kasten oberhalb.


Das ist der Monitor, übertragen wurde ein BAS-Signal im VHF-Bereich.

http://img703.imageshack.us/img703/2618/p1040095x.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/703/p1040095x.jpg/)

Hier die Vorderseite der seriellen Schnittstelle zu Kasettenrecorder, IC8251 war der Baustein.

http://img560.imageshack.us/img560/4841/p1040099h.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/560/p1040099h.jpg/)


So sieht die Vorderfront aus, mit einer 5 poligen DIN-Buchse

http://img37.imageshack.us/img37/4746/p1040100v.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/37/p1040100v.jpg/)

Portadresse war 12 für das Schreiben und 13 für das Lesen.


Hier die Rückseite, da hatte ich schon richtig darauf herumgebraten.

http://img841.imageshack.us/img841/9559/p1040101w.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/841/p1040101w.jpg/)

Oben erkennt man die Fädelkämme, der rote Draht ist der Fädeldraht, der war isoliert aber lötbar.


Das ist der Fädelstift, hinten die Rolle mit dem Fädeldraht. Der wurde 2 mal um ein Sockelbeinchen gewickelt und dann verlötet.

http://img708.imageshack.us/img708/6516/p1040102u.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/708/p1040102u.jpg/)


Man konnte sich für viel Geld einen Z80 Assemler kaufen oder man mußte ihn sich selber schreiben. Das habe ich gemacht, hier die erste Seite des Assemblerquellcodes.

http://img829.imageshack.us/img829/6278/p1040098y.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/829/p1040098y.jpg/)

So war das damals eben!

WoDi
21.10.2011, 14:50
Ach Dietmar,

da wird mir warm um´s Herz. Leider habe ich aus meiner Anfangszeit überhaupt nichts mehr. Durch private Umstände und viele Umzüge ist alles verschwunden.
Wenn ich die Leiterplatte sehe und die einige Male gelöteten Augen, dann erinnere ich mich gut daran, dass sich nach mehrmaligem Löten eines Auges die Kupferbahn abhob. Später habe ich dann eine Lötnadel gehabt, mit der ich dann leistungsarm die Beinchen der "Käfer" löten konnte.

Meine erstes Großes Projekt war etwa 1973 eine Digitaluhr in diskreter Technik. Die Anzeige waren 6 Glimmlampenröhren (Nixiröhren), und über 3500 Transistoren bildeten die Flip-Flops und was sonst noch in so einer Uhr werkelt. Der Quartz war ein Längsschwinger (so groß wie eine Elektronenröhre), der bei 50°C seine Durchgangspunkt hatte. In einem Styroporgehäuse habe ich den Quartz dann mit einer Elektronik auf 0,01°C genau auf 50°C gehalten. Den Abgleich des Quartzes machte ich mit einem englischen Langwellensender (Droitwich), dessen Grundwelle (200 kHz) atomgesteuert war. Mit einem Osszi habe ich die Schwebung so lang wie möglich gemacht und kam dann auf eine Genauigkeit von etwa 3 min/anno.

Na ja und so ging es weiter über den Bau von Amateurfunkempfänger, Messgeräte und dann kam die Computertechnik. Zunächst musste ich mich mit der MOSFET-Technik auseinander setzen. Dieses hochohmige Zeugs erforderte anfangs ganz anderes Arbeiten. Erdung war wichtig, weil durch den hohen Eingangswiderstand Ladespannungen zum Tod der Bauelemente führten. Heute sind die Beinchen alle mit superschnellen Dioden abgesichert und kein Mensch redet mehr davon.

Als dann Anfang der 1990ziger Jahre die Technik mit mehrlagigen Leiterplatten usw. kam, habe ich Lötkolben u.ä. beiseite gelegt und bin zum User motiert. Mit einer Ausnahme, etwa 1993 habe ich mir einen Zweistrahlosszi gebaut, habe ich dann nichts mehr wirklich gebastelt.
So ein wenig traure ich den Zeiten nach.

Liebe Grüße
Dieter